Derzeit werden durch die Arbeit eines Landwirtes rund 150 Menschen ernährt. Gegenüber den letzten Jahrzehnten ein erheblicher Anstieg. Dass dieses nicht nur ein statistischer Wert ist, sondern viel Arbeit und Organisation damit verbunden sind, erfuhren die Mitglieder der SPD-Fraktion des Soester Kreistages jetzt bei einem Besuch des Hofes Röttger in Soest-Müllingsen. In Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Soest des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes konnten die Abgeordneten unmittelbar Einblick in die Abläufe eines konventionell betriebenen landwirtschaftlichen Betriebs gewinnen.
Vor der Besichtigung der Stallungen mussten sich die Besucherinnen und Besucher hierfür „präparieren“ und eine Schutzkleidung anlegen. Dieses erforderte allerdings etwas Gelenkigkeit und sorgte teilweise für Erheiterung. Auch die Fahrt über das Gelände per Trecker und in einem fast nostalgischen und gemütlichen Bauwagen verlief in angenehmer Atmosphäre und vermittelte einen Eindruck von der zu bearbeitenden Fläche.
Unter sachkundiger Leitung des Hofinhabers Hartmut Röttger und des Kreisverbandvorsitzenden Josef Lehmenkühler wurde über die Schweinezucht und Schweinemast informiert. Hier konnten sich die SPD-Kreistagsabgeordneten davon überzeugen, dass das Wohl der Nutztiere nicht zu kurz kommt. „Dieses dient letztlich auch dem Verbraucher“, konstatierte der gesundheitspolitische Sprecher Hans-Georg Keil.
Der Kartoffelanbau ist weiteres Standbein des Hofes. Wie es mit der Lagerhaltung der geernteten Erdfrüchte aussieht, wurde anschaulich und ausführlich in der Lagerhalle dargelegt. Bei einer abschließenden Diskussion standen die Landwirte den Politikern Rede und Antwort und informierten umfassend über die zentrale Bedeutung ihres Berufsstandes. Dabei erfuhren die SPD-Vertreter auch, dass der Anbau von Mais kreisweit ca. 16 Prozent der Anbaufläche beträgt und somit der Vorwurf, es werde „Monokultur“ betrieben, bei dieser Größenordnung wohl unzutreffend sei.
Die Zusammenarbeit mit den Landwirten, die ökologischen/biologischen Anbau betreiben, sei gut, hieß es auf Anfrage. Zum Beispiel helfe man sich gegenseitig, so auch bei der Ausleihe von landwirtschaftlichen Maschinen. SPD-Gesundheitssprecher Keil sprach abschließend von „einem interessanten Besuch, der durch die herzliche Gastfreundschaft der Familie Röttger, die in drei Generationen vertreten war, seine Krönung fand“.