Gesundheit von Mensch und Tier im Vordergrund

SPD bei Gewässeraufsicht für „Pilotprojekt“ mit Ruhrverband

Kreis Soest. Mit einer „wahren Mammutaufgabe“, so Fraktionsvorsitzender Wilfried Jäger, ist die Gewässeraufsicht des Kreises Soest beschäftigt. Einen Einblick in den umfangreichen Aufgabenkatalog hatte zuvor Norbert Hurtig, Sachgebietsleiter für die Wasseraufsicht, den SPD-Kreistagsabgeordneten vermittelt. Die staunten nicht wenig; denn immerhin unterliegen 525 Gewässer mit einer Gesamtlänge von 1.515 Kilometern der Aufsicht! Und dabei sind kleine Gräben nach Mitteilung von Hurtig nicht einmal erfasst.

Doch die Überwachungspflicht durch die Kreisbehörde reicht noch weiter: 1.974 Einleitungen von Niederschlagswasser gehören ebenso dazu wie 2.718 Kleinkläranlagen, diverse Steinbrüche, Stauanlagen und rund 500 Indirekteinleitungen, vor allem aus Industrie und Gewerbe. Weiter wirft die Gewässeraufsicht ihr waches Auge auf Wasserschutzgebiete im Kreis Soest, prüft die Beschaffenheit des Rohwassers für die Trinkwasserversorgung, kontrolliert auch die Brunnen; sie ist für Talsperren und Rückhaltebecken zuständig. Zu überwachen ist  auch die Lagerung von Wasser gefährdenden Stoffen, so allein von genau 1.339 Tankanlagen im Kreisgebiet.

„Wir sind in vielen Bereichen überwachungspflichtig“, teilte Hurtig den sozialdemokratischen Kreistagsabgeordneten mit. Sorge bereite vor allem auch der Nitrateintrag durch Gülle, die natürlich nicht in Gewässer fließen dürfe. Hier habe man sich stets die Frage zu stellen: „Was tue ich dem Grundwasser damit an?“

Um all diese wichtigen und der Gesundheit von Mensch und Tier dienenden Aufgaben auch jederzeit optimal erfüllen zu können, regte die SPD-Fraktion an, eine enge Kooperation mit dem Ruhrverband einzugehen. Kreistagsabgeordneter Hans-Werner Neumann sieht gar die Möglichkeit eines „Pilotprojektes“ mit Landesförderung gegeben und Teile des umfassenden Aufgabenkatalogs dann durch den Verband erledigen zu lassen.