SPD-Vertreter der Kreise Soest und HSK diskutierten aktuelle Verkehrssituation der RLG
Kreis Soest. „Auch wenn der öffentliche Personennahverkehr in Zeiten von Korona aufgrund fallender Fahrgastzahlen arg in Mitleidenschaft gezogen ist, besteht trotzdem die Notwendigkeit, über dessen Fortentwicklung in Zeiten nach der Pandemie nachzudenken.“ Mit diesen Worten eröffnete Christian Klespe (Möhnesee) als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Regionalrat des Regierungsbezirks Arnsberg eine Zusammenkunft sozialdemokratischer Fachpolitiker für Verkehrsfragen. Klespe begrüßte dabei Vertreter aus dem Kreis Soest und dem Hochsauerlandkreis, die beide gemeinsam Inhaber der Regional-Verkehrsgesellschaft Ruhr-Lippe (RLG) sind.
Neben dem Fraktionsvorsitzenden im Soester Kreistag, Wilfried Jäger (Anröchte), waren mit Dr. Günter Fiedler (Geseke), Peter Newiges (Olsberg) und Bernd Lingemann (Bestwig) Mitglieder der verschiedenen Aufsichtsräte der öffentlichen Verkehrsunternehmen zusammengekommen. Einhellige Meinung war, dass der ÖPNV auch derzeit einer weiteren und noch intensiveren Förderung bedarf. „Auch und gerade im ländlichen Raum kann der öffentliche Personennahverkehr einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung des Klimawandels leisten“, so der Soester Vize-Landrat Dr. Fiedler.
Newiger und Lingemann betonten, dass ein funktionierender Busverkehr ein wichtiger Standortfaktor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in der Soester Börde und im Hochsauerland sein müsse. Bereits jetzt, so die sozialdemokratischen Verkehrspolitiker, seien einige Bereiche mit Schnellbuslinien gut versorgt. Bei einer Befragung der Bürger habe sich jedoch auch gezeigt, dass erhebliche Defizite in der Fläche bestünden. Engere Taktungen, dichtere Verkehrsnetze, bezahlbare Preise, Behindertenzugang, Zuverlässigkeit, moderne Buskonzepte, intelligente Fahrpläne – das waren nur einige der Schwerpunkte, die lebhaft diskutiert wurden.
„Vor allem auch die Anbindung an die kulturellen und sozialen Angebote der Mittelzentren muss für die Bewohner der kleineren Ortschaften verbessert werden“, so Christian Klespe vom Regionalrat. Er hob gleichzeitig hervor, dass dies nicht ohne die Bereitstellung von mehr finanziellen Mitten aus den kommunalen Haushalten gehen werde. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Soester Kreistag, Wilfried Jäger, brachte es auf den Punkt: „ Wenn wir wirklich wollen, dass der ÖPNV attraktiver wird für alle Bürger, nicht nur für Schüler, Jugendliche und sozial Schwächere, dann müssen wir mehr Geld in die Hand nehmen!“ Dazu sei seine Partei durch die Vertreter in den Beschlussgremien auch politisch bereit, sicherte Jäger abschließend zu.