Kreis SPD stellt personelle Weichen

Bild: Tobias Riedel

Kreisparteitag in Geseke

 

Kreis Soest/Geseke. Alles andere als mutlos war die Stimmung auf dem ordentlichen Parteitag der SPD im Kreis Soest, der jetzt in Geseke-Ehringerfeld stattfand.

 

Bevor es zu den turnusmäßig anstehenden Vorstandswahlen ging und der Geseker SPD-Chef Dennis Gehlen ein Grußwort an die Delegierten gerichtet hatte, konnten die Sozialdemokraten den Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Rolf Mützenich, als besonderen Gast ihrer Konferenz willkommen heißen. In seiner engagierten Rede arbeitete Dr. Mützenich heraus, dass es gerade in Krisenzeiten wie den jetzigen darauf ankomme, den Menschen Mut und Sicherheit zu geben: „Bei aller Notwendigkeit für klimaschonendes Handeln, dürfen wir die Zielsetzung von guten und sicheren Arbeitsplätzen und der wachsenden sozialen Herausforderungen nicht gegeneinander ausspielen,“ so der Chef der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Er sehe keine andere Partei, die diesen Dreiklang im Blick habe. Mützenich machte deutlich, dass es gerade seine Fraktion gewesen ist, die in der Koalition oftmals gegen den Widerstand der CDU die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes, die mehr als dringend notwendigen Hilfen für die Kommunen, die derzeit unter den Gewerbesteuerausfällen erheblich geschwächt seien, und die Grundrente für tausende Bürger die trotz eines arbeitsreichen Lebens am Ende kein Auskommen haben, durchgesetzt hätten. Auch die Verantwortung Deutschlands innerhalb Europas sprach Mützenich an: „Deutschland ist ein starkes Land innerhalb des Friedenprojektes Europa, daraus erwächst Verantwortung, denn eines ist doch klar: Wenn es Europa schlecht geht, dann geht es auch uns nicht gut“, so seine feste Überzeugung. Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehende Bundestagswahl machte Mützenich klar, dass der Gestaltungswille auf Seiten der Sozialdemokratie ungebrochen sei und ermutigte die Delegierten zu einem engagierten Wahlkampf.

Bild: Tobias Riedel

Marlies Stotz, Vorsitzende der SPD im Kreis Soest, dankte dem Spitzenpolitiker für seine motivierende Rede mit dem „Soester Abendmahl“, „unserem traditionellen Gastgeschenk bestehend aus westfälischem Schinken, Pumpernickel und Soester Bier, lass es dir schmecken, lieber Rolf“, verabschiedete Marlies Stotz den hohen Gast, der sodann zu seinem nächsten Termin nach Gelsenkirchen eilte.

 

In ihrem Rechenschaftsbericht ging Marlies Stotz sodann auf den Wahlausgang der Kommunalwahl ein. „Trotz engagiertem Wahlkampf hat uns diese Wahl leider nicht auf die erhoffte Erfolgsspur gebracht,“ so die heimische SPD-Chefin und kündigte an, dass es die Aufgabe des neu zu wählenden Vorstandes sei, eine intensive Aufarbeitung des Wahlausganges vorzunehmen und die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen. „Natürlich sind wir auf Kreisebene in dieser ländlich strukturierten und damit traditionell konservativ geprägten Region nicht als Favorit ins Rennen gegangen und sicherlich war auch der Trend ein anderer. Dennoch danke ich allen Kandidatinnen und Kandidaten für ihren Einsatz und gratuliere allen, die in Mandaten gekommen sind und damit Verantwortung für die nächsten fünf Jahre übernehmen werden“. Wie ein roter Faden zog sich die Aufgabe einer permanenten Personalentwicklung durch den Bericht der Vorsitzenden: „Hoffnungsvoll bin ich, dass sich in den Räten und auch im Kreistag teils junge Kandidatinnen und Kandidaten etablieren konnten. Dies ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Partei immens wichtig. Gerade bei der jungen Generation konnten wir nicht in dem Maße punkten, wie wir uns das gewünscht hatten.“ Deshalb bräuchte die SPD junge Menschen an ihrer Seite, die glaubwürdig Politik für die Jugend vertreten und die auf Grundlage ihrer Sicht auf die Herausforderungen unserer Zeit im kleinen wie im großen Lösungen erarbeiten und vertreten. „Wichtig ist mir dabei“, so Marlies Stotz, „dass dies Hand in Hand mit den erfahrenen Kräften gehen muss. Nicht gegeneinander, sondern Miteinander, davon bin ich zutiefst überzeugt, lautet das Gebot der Stunde.“

 

Die sich anschließenden Vorstandswahlen verliefen harmonisch und setzten den Appell von Marlies Stotz, auch junge Kräfte in Verantwortung zu bringen, direkt um. Alle Kandidaten und Kandidatinnen wurden mit überzeugenden Ergebnissen gewählt. Marlies Stotz, Landtagsabgeordnete aus Lippstadt behält für zwei weitere Jahre den Vorsitz der SPD im Kreis Soest. Als ihre Stellvertreter wurden Jannine Wagner (Soest) und Niclas Dittrich (Möhnesee) gewählt. Jürgen Stache (Werl) fungiert weiterhin als Schatzmeister und für das Protokoll zeichnet künftig Jens Behrens (Lippstadt) Verantwortung. Acht Beisitzer und Beisitzerinnen komplettieren den Kreisvorstand. Es sind dies Dominik Frieg (Werl), Johannes Halberstadt (Soest), Susanne Helfrich (Lippstadt), Thomas Kessler (Geseke), Vera Leniger (Warstein), Jürgen Lörenz (Wickede), Inga Westermann (Wickede) und Stephanie Willenborg (Ense).

Bild: Tobias Riedel