„Nicht unüberlegt haben wir bei der Konstituierung des Kreistages die Bezeichnung des Umweltausschusses, der sich mit ökologischer Fragestellung in unserer Region beschäftigt, um die Aufgabenstellung -und Landwirtschaft- erweitert, so Christian Klespe (Möhnesee), Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.
Natürlich sei es so, dass die grundlegenden Entscheidungen der Agrarpolitik in Brüssel und Berlin getroffen werden, trotzdem gebe es eine Menge von Berührungen mit der Kreispolitik. Gerade in einer ländlich strukturierten Region sei der von der Landwirtschaft geprägte Flächenanteil besonders hoch. Gerade im Kreis Soest sind die natürlichen Voraussetzungen (Relief/Klima/Böden) für eine erfolgreiche Landwirtschaft besonders gut. Nach Meinung der Sozialdemokraten könne es da auch zu Zielvorgaben kommen, die im Konflikt zueinanderstehen. Da gibt es die wichtige Aufgabe der Landwirte für eine Versorgung der Bevölkerung mit ausreichenden und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, verbunden mit ökonomischer Auskömmlichkeit der familiengeführten Betriebe. Zugleich werden durch die wirtschaftliche Betätigung im Raum Fragen des Tierwohls, der Artenvielfalt, des Insektenschutzes, der Gewässerqualität und des Klimawandels berührt.
Dazu Wilfried Jäger (Anröchte), Mitglied des Fachausschusses: „In den letzten Monaten haben wir Sozialdemokraten aus diesem Grund wiederholt auf verschiedenen Höfen und auch im Haus Düsse, dem Schulungs- und Forschungszentrum der westfälischen Landwirtschaftskammer, intensive Gespräche mit Landwirten und deren offiziellen Vertretern geführt. „Dabei habe man feststellen können, dass neben dem hohen Sachverstand der Beteiligten auch eine große Offenheit für die Diskussion und Lösung von anstehenden ökologischen und gesellschaftlichen bestanden hat.“
Zeitgleich hat sich der Fachausschuss in seinen ersten Sitzungen mit Fragen der Landwirtschaft auseinandergesetzt, ohne jedoch die offiziellen Vertreter der Landwirtschaft mit am Tisch gehabt zu haben. „Dabei ist es manchmal besser, miteinander und nicht übereinander zu sprechen“, so Hans Werner Neumann (Ense), der Vorsitzende des Kreisausschusses für Umwelt und Landwirtschaft. Vor diesem Hintergrund regt die SPD-Kreistagsfraktion an, eine Sitzung des Umweltausschusses einzuberufen, zu dem die offiziellen Vertreter der Landwirtschaft eingeladen werden sollten und in dem grundsätzliche Überlegungen zur Zusammenarbeit von Kreis und Landwirtschaft zur Erreichung gemeinsamer umweltpolitischer Ziele ausgelotet werden sollen.