„Nicht nur wir Frauen in der SPD-Kreistagsfraktion freuen uns sehr, dass sich in der kommenden Sitzung des Kreistages eine breite Mehrheit für zwei wichtige frauenpolitische Initiativen abzeichnet,“ so Nicola Kiesewalter (Werl) als stellvertretende Vorsitzende bei den Sozialdemokraten, die auch in dieser Wahlperiode fast die Hälfte ihrer Mitglieder mit Frauen besetzt. „Es ist gelungen, die Anzahl der Plätze in unserem Frauenhaus um acht zu erhöhen, was gerade in Zeiten der Pandemie von besonderer Bedeutung ist“, so die Werlerin. Es gebe zurzeit eine höhere Nachfrage von Frauen in akuten Notsituationen, denen man jetzt schneller ein Platzangebot machen könne, ohne in entferntere Einrichtungen ausweichen zu müssen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Installierung einer anonymen Spurensicherung nach sexualisierter Gewalterfahrung vor allem bei Frauen. „Oft sind Frauen nach schlimmen persönlichen Erlebnissen nicht willens und auch nicht in der Lage, sich an die traditionellen Ermittlungsbehörden wie die Polizei zu wenden“, so Susanne Helfrich als Vorsitzende des Kreissozialausschusses. Leider führe das dazu, das schwerwiegende Straftaten nicht zur Anzeige gebracht und damit auch nicht verfolgt würden. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Marianne Schobert aus Lippstadt, erläutert, dass jetzt ein niederschwelliges Angebot für Betroffene geschaffen wird, an das sich die Frauen abseits von offiziellen Behörden in freundlicher Umgebung wenden könnten. „Uns ist dabei besonders wichtig, dass eine solche Einrichtung bei einem freien Träger und nicht bei einer staatlichen Einrichtung geschaffen wird. Hier können die Frauen Hilfe und Zuwendung in einer besonders schwierigen Lebenssituation finden.“
Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Christian Klespe bringt bei der Betrachtung des Sachverhaltes seine beruflichen Erfahrungen als Anwalt mit ein. „Wenn wir es schaffen, durch eine behutsame und anonyme Spurensicherung die Verfolgung von oftmals sehr widerwärtigen Straftaten zu intensivieren, dann leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur Abschreckung und fördern damit einen prophylaktisch wirkenden Opferschutz.“