Günstiger Wohnraum auch in Teilen des Kreises Mangelware – Wohnungsbaugesellschaft kann Abhilfe schaffen

„Wohnungsnot ist nicht nur ein Thema im Ballungsraum“, so die SPD-Kreisvorsitzende und scheidende Landtagsabgeordnete Marlies Stotz, „längst ist es auch im sogenannten ländlichen Raum äußerst schwer geworden, passenden und vor allem bezahlbaren Wohnraum zu finden“. Für Menschen mit kleinem Geldbeutel, für Studenten oder Auszubildende, für Alleinstehende oder auch für Familien mit mehreren Kindern ist diese Entwicklung nach Einschätzung der Sozialdemokraten auch bei uns im Kreis Soest inzwischen zu einem echten Problem geworden. Und längst nicht jeder will oder kann im Eigentum wohnen. „Inzwischen erreichen Mieten und Immobilienpreise auch bei uns bisher unbekannte Höchststände“, pflichtet der Werler SPD-Fraktionschef Sascha Quint jetzt in einer Zusammenkunft der SPD-Fraktionschefs im Kreisgebiet mit dem SPD-Unterbezirk zum Thema Wohnungsnot bei.

Bereits in ihrem Wahlprogramm zur letzten Kommunalwahl macht sich die SPD im Kreis Soest dafür stark, eine beim Kreis angesiedelte Wohnungsbaugesellschaft zu entwickeln, die mit möglichst vielen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet kooperiert, um mehr öffentlich geförderten Wohnraum zu schaffen und damit diesen Missstand in den Griff zu bekommen, „denn kommunale Wohnungsbaugesellschaften, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen, wirken bremsend auf die Mietpreise im Wohnungsmarkt“, meint auch Martin Niehaus, SPD-Fraktionschef in Erwitte.

Gleiches ist aus Anröchte zu hören, „ja, es werden Wohnungen gebaut, aber nicht für Geringverdiener“ ergänzt der Anröchter SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Fischer.

Der Chef der SPD-Fraktion aus Bad Sassendorf Thorsten Kontorzik bringt es auf den Punkt. „In Bad Sassendorf entsteht eine Wohnung nach der anderen, allerdings fast ausschließlich im Hochpreissegment, die Zahl, der neu gebauten öffentlich geförderten Wohnungen lag im Jahr 2020 bei Null.“

Als gelungenes Beispiel nennen die Sozialdemokraten den Kreis Unna, wo bereits seit Jahrzehnten eine entsprechende Wohnungsbaugesellschaft sehr erfolgreich dieses Ziel verfolgt und damit den kleineren Kommunen im Kreisgebiet, die aus eigener Kraft keine eigene Gesellschaft gründen und wirtschaftlich führen können, erheblich weiterhilft.

„Um die Städte und Gemeinden im Kreis Soest auch als Wohn- und Lebensstandort für alle attraktiv zu halten, dürfen wir nicht zuwarten, sondern müssen jetzt aktiv werden“, begründet Marlies Stotz die Initiative, die nach dem Willen der SPD nun zunächst in den Räten mit entsprechenden Anträgen zur Diskussion gestellt werden soll. „Je mehr Kommunen mitmachen und sich beteiligen, desto besser“, meint auch der Fraktionsvorsitzende Roland Maibaum aus Soest, der sich trotz eigener städtischer Gesellschaft Kooperationen in dieser Frage vorstellen kann.