Freischwimmen für das Leben – SPD-Kreistagsfraktion beeindruckt von den Leistungen in der Bodelschwingh-Schule

Nicole Henning (7.v.l), Schulleiterin der Bodelschwinghschule und Sascha Kudella (8.v.l.) Dezernent im Kreis Soest im Gespräch mit der SPD-Kreistagsfraktion Bild: Georg Boronowsky

 

Soest. Nach den Ferien kehrte auch die SPD-Fraktion im Kreistag in die Klasse zurück. Erste Station auf ihrer Tour durch die Schulen des Kreises war die Bodelschwingh-Schule in Soest, zuständig für den Westkreis. Nach mehr als zwei Unterrichtsstunden mit der Schulleiterin Nicole Henning war man beeindruckt von den Leistungen der 72 Lehrkräfte, die an dieser Förderschule 220 geistig behinderte Schülerinnen und Schüler unterrichten.

Die Schulleiterin versteht sich als Öffentlichkeitsarbeiterin, immer bemüht, Vorurteile abzubauen. „Natürlich lernen unsere Kinder Lesen, Schreiben, und Rechnen. Nur brauchen sie dafür mehr Zeit“. Wobei „Kinder“ ein weiter Begriff ist. Es werden Schülerinnen und Schüler von der 1. bis zur 13. Klasse unterrichtet. Wenn bei den Jüngeren intensiv lebenspraktisch gefördert wird, geht es bei den Älteren um eine grundlegende Vorbereitung auf das Berufsleben.

Dies geschieht in unterschiedlichen Arbeitslehrebereichen wie Holz, Metall, Papier, Hauswirtschaft und Keramik. Nicht zu vergessen die „Ackerdemie“ im Schulgarten. Am Ende der Schullaufbahn finden viele Praktika statt, die auf das Berufsleben in Werkstätten oder auf den Ersten Arbeitsmarkt vorbereiten. Eins haben die Bodelschwingh-Absolventen vielen anderen Altersgenossen voraus: Sie genießen einen intensiven Schwimmunterricht und haben am Ende alle zumindest das „Seepferdchen“.

Maximal 13 Schülerinnen und Schüler werden in einer Klasse von zwei Lehrkräften unterrichtet. Dieses gute Lehrer-Schüler-Verhältnis sei auch notwendig, um angesichts der Beeinträchtigungen individuell zu fördern, so Henning. Seit Jahren steigen die Schülerzahlen an der Bodelschwingh-Schule, allerdings fehlen auch hier viele Lehrkräfte. Die Schulleiterin klagt nicht, weist aber darauf hin, dass es an weiterführenden Regelschulen andere Beförderungsmöglichkeiten und eine mittlere Führungsebene gibt.

Am Ende hatte sich Hennings Öffentlichkeitsarbeit gelohnt. Nicola Kiesewalter, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion und deren Schulexpertin, bedankte sich: „Respekt, was die Lehr- und Integrationskräfte hier leisten.“