Zu wenig, zu schnell – Unsere Stellungnahme zum Klimaaktionsplan der Stadt Geseke

Was ist das? Ein Klimaaktionsplan?

In einem Klimaaktionsplan werden kommunale Maßnahmen zum Klimaschutz gebündelt. Hierbei geht es um geplante, aber auch um laufende Maßnahmen aus allen Fachbereichen einer Stadt. Die Stadt Geseke hat den Prozess zum Erstellen eines solchen in diesem Jahr begonnen und befindet sich nunmehr auf der Zielgeraden, dh. die Beratungen werden wohl bald zu einem Ende kommen.

Der große Wurf bleibt aus. Ein wenig ambitionierter Klimaaktionsplan.

Tatsächlich hätte man sich aber mit der Erstellung des Klimaaktionsplanes ruhig mehr Zeit lassen können. Nicht weil die Zeit nicht drängen würde; das tut sie! Sondern weil der vorliegende Plan leider den Erfordernissen einfach nicht gerecht wird.

Unserer Ansicht nach besteht er aus sehr vielen aufgrund ihrer geringen Wirkung vernachlässigbaren Maßnahmen, Maßnahmen, die ohnehin durchgeführt werden, Maßnahmen, zu der eine gesetzliche Verpflichtung abzusehen ist und Maßnahmen, die eigentlich selbstverständlich sein und keines Klimaaktionsplans bedürfen sollten. Extrem relevante Themen wie etwa die Klimaanpassung fehlen in dem Entwurf wiederum nahezu zur Gänze.

Den großen Wurf sehen wir in dem vorliegenden Klimaaktionsplan eindeutig nicht. Es ist eher eine Ansammlung von Klein-Klein.

Kein Platz für Klimaanpassung im Klimaaktionsplan – eine versäumte Chance

Eines der zentralen Handlungsfelder, wenn es um Klimaschutz geht, sind Maßnahmen zur Klimaanpassung. Das sind Maßnahmen, die auf die neuen Realitäten in Folge des Klimawandels reagieren und, der Name lässt es schon vermuten, eine Anpassung an diese möglich machen.

Warum ist das so wichtig? Weil der Klimawandel bereits stattfindet. Unumkehrbar. Wir werden heißere Sommer haben, extremere Wetterphänomene, Hochwasser, auch den schnelleren Wechsel zwischen Temperaturen. Scheinbar gegensätzliche Phänomene werden in Zukunft leider normal sein. So das Abwechseln zwischen zu viel Wasser (Hochwasser) und zu wenig (Trockenheit). Gegen diese klimatischen Veränderungen müssen wir unsere Widerstandsfähigkeit erhöhen und unsere Anfälligkeit verringern. Es gilt uns an das neue „Normal“ anzupassen.

Dazu gehört zB ein Hitzeaktionsplan, der es ermöglicht sich auch an extrem heißen Tagen in der Stadt aufzuhalten. Teil davon sind schattenspendende Bäume, Grünflächen als urbane Oasen (wir haben diese Grünflächen heute; ihre Pflege und ihr Schutz ist auch Klimaanpassung!), die (Teil-)Entsiegelung von Verkehrsflächen, wo möglich.

Im Klimaaktionsplan taucht dieses essenzielle Thema lediglich einmal auf und zwar, wenn erwogen wird, eine eigene Stelle für Klimaanpassung zu schaffen. Diese Stelle würden wir begrüßen. Noch mehr würden wir aber begrüßen, wenn dieses wichtige Thema im Klimaaktionsplan der Stadt angemessene Berücksichtigung gefunden hätte. Klimaanpassung ist kein Nebenthema; sie muss Priorität haben! Auch im Klimaaktionsplan der Stadt Geseke!

Unsere Stellungnahme zum und den Entwurf des Klimaaktionsplan kann man hier herunterladen:

2023_01_31_E_Massnahmensteckbriefe_Stadt_Geseke

Stellungnahme_Klima_Aktions_Plan_SPD